Ein anderer Grund ist der Wandel unserer Gesellschaft hin zum Ein-Personen-Haushalt. Wer alleine lebt, kauft mehr kleine Mengen ein. Dazu kommt auch noch der zunehmende Anteil des Versandhandels, der ebenfalls Verpackungen braucht. Dabei ist aber auch ein Umstand zu beachten, der immer ein wenig im Abseits steht: Im Vergleich mit anderen Verpackungsmaterialien ist Kunststoff sehr effizient – es muss also weniger Material eingesetzt werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Oder anders betrachtet: Würde man Kunststoff durch andere Materialien ersetzen, dann wäre zum Beispiel bei Lebensmitteln der Materialbedarf fast fünf mal so groß.

Und: Heute landet der Plastikabfall nicht mehr auf Deponien, sondern wird in zunehmendem Maß recycelt oder verbrannt und dabei vielfach als Energieträger genutzt. Dieser Weg ist allerdings kein idealer, denn bei der Verbrennung entstehen neben Energie und Kohlendioxid auch Giftstoffe, die gefiltert werden müssen. Das Recycling durch das Duale System hat im Jahr 2019 dafür gesorgt, dass 1,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle verwertet wurden und damit gleichzeitig die Emission von rund einer Million CO2-Äquivalenten verhindert wurde. Das entspricht den Emissionen, die 85.000 Menschen in einem Jahr in Deutschland verursachen. Reicht das? Wir meinen, dass das noch wesentlich besser ginge, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher sich noch mehr für recycelte Verpackungen erwärmen würden. Aber das ist ein anderes Thema in einem anderen Blog-Eintrag: Warum die Forderung nach „Einfach mehr Recyclingverpackungen“ ganz schön komplex ist.