Interview

Corona, Interpack und GROKU Green

Corona, Interpack und GROKU Green … zurzeit bestimmen viele Themen den Arbeitsalltag bei uns. Die Pandemie geht auch an uns nicht spurlos vorbei – auch, weil die Interpack 2020 ausgefallen ist. Das ist schade, denn wir hatten uns einen großen Aufschlag „in Sachen“ Nachhaltigkeit erhofft. Dazu weiß Heinz-Dieter Großekämper, Mitglied der Geschäftsleitung bei GROKU, mehr und deshalb haben wir ihn dazu befragt:

Welche Bedeutung hat Corona für die Produktion, die Produktentwicklung … – kurz für das ganze Unternehmen GROKU?

Für die Mitarbeiter in der Fertigung wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, mit dem wir die Produktion uneingeschränkt aufrechterhalten konnten. Die Kollegen mussten dabei in ihrem Arbeitsumfeld deutliche Änderungen erleben. Diese Erfahrung teilen wir aber – so denke ich – alle. Denn das gilt ähnlich auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home-Office. Auch das war eine Umstellung, die aber mittlerweile gemeistert ist.

 

Mit Blick auf unsere Kunden war eine zentrale Herausforderung der Wechsel im Bedarf von großvolumigen Verpackungen im Lebensmittelbereich, die teilweise sehr starke Rückgänge verzeichneten, während es gleichzeitig einen erhöhten Bedarfen an Kleinverpackungen gab. Die Verpackungen für Farben und Bautenschutz für den DIY- und Profi-Bereich wurden ebenfalls stark nachgefragt. Das wundert auch nicht, denn die Baumärkte waren zu großen Teilen geöffnet und auch in der Bauwirtschaft lief es weiterhin gut.

 

Auf der anderen Seite hatte die Produktentwicklung dank der Reisebeschränkungen mehr Zeit an vorhandenen Projekten und neuen, innovativen Lösungen zu arbeiten – die Entschleunigung des Arbeitsaltages ohne Kundentermine hatte hier einen positiven Effekt. Unsere Kernthemen Recycling und Nachhaltigkeit sind dabei von der Pandemie nicht betroffen. Wir sind uns sicher, dass diese Themen bleiben werden, auch wenn zurzeit Corona die Nachrichten beherrscht.


Die Interpack 2020 ist ausgefallen, was hätte es von GROKU zu sehen gegeben?

 

Auf der Messe hätten die Themen Recycling und Nachhaltigkeit im Fokus gestanden. Es ist nach wie vor noch viel Aufklärungsarbeit notwendig und da eignet sich eine Messe hervorragend für, denn die Berichterstattung geht teilweise wenig faktenbasiert mit dem Thema Kunststoff – auch gerne Plastik genannt – um. Wir müssen die entstehenden Vorurteile und auch Falschaussagen unseren Kunden gegenüber korrigieren und die Vorteile des Werk- und Wertstoffs Polypropylen hervorheben. Wie wichtig Kunststoffverpackungen oder Kunststoff allgemein sind, zeigt sich gerade jetzt: Denken Sie an den Schutz vor Corona dank der Masken.

 

Dazu haben wir unsere Produktfamilie weiterentwickelt und hätten dies gerne unseren Kunden gezeigt. Unter anderem auch die vielen Möglichkeiten, die Recyclingverpackungen bieten, die wir bereits seit Jahren im Einsatz haben. Zur Erinnerung: Eimer aus Recyclingmaterial haben wir bereits auf der interpack 2011 vorgestellt. Die Akzeptanz war damals eher gering, heute wird mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und unsere Antwort darauf heißt GROKU Green.


Stichwort „GROKU GREEN“: Die Nutzung von recyceltem PP funktioniert bei Eimern sehr gut. Wie weit ist das ausbaubar und welche Rolle spielt der Verbraucher, der bekanntlich eher weiße Eimer wünscht?

Die Verwendung von Recyclingmaterial ist beliebig über alle Gebinde im NON-FOOD Bereich ausbaubar. Es gibt viele Anwendungsgebiete, bei denen der Einsatz von Recyclingware völlig unkritisch ist. Zumal sich ein anfangs geringer Anteil an Recyclingmaterial pro Gebinde später erhöhen lässt. Sicher ist: Der Kunde muss entscheiden, ob ein Gebinde seinen Anforderungen entspricht. Der Schutz der Ware während des Transportes zum Point of Sale muss gewährleistet sein. Qualitätsprobleme darf es hier nicht geben.

 

Der Verbraucher entscheidet aber am Ende, welchen Eimer er wünscht. Deshalb muss – meines Erachtens – erkenntlich sein, dass ein Gebinde aus Recyclingmaterial besteht, denn der Verbraucher bevorzugt heute noch weiße Gebinde aus Neuware. Haben wir unseren Kunden zum Einsatz von Recyclinggebinden überzeugt, bedeutet dies nicht, dass auch der Verbraucher zugreift. Die aktuelle Diskussion über Kunststoff und Recycling hilft uns natürlich, gemeinsam die Bedeutung von Recyclingverpackungen zu erklären und unserem gemeinsamen Ziel einer Kreislaufwirtschaft näher zu kommen. Hierfür brauchen wir nicht nur Anwendungsfälle für das Recyclingmaterial, sondern auch ausreichend Verpackungen, die für einen Recyclingprozess geeignet sind.

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